Der Workaround

Welche Lösungswege ergeben sich nun aus der Erkenntnis? In meinen Augen die folgenden drei:
  • Austausch des Motorsteuergeräts (Neupreis: 1200.-€ / gebraucht: 350.-€)
  • Reparatur des Steuergerätes (ca. 350.-€ / hierfür lassen sich Spezialfirmen im Internet ausfindig machen)
  • mein Workaround (kostenlos wenn man von der Arbeitszeit und einigen Kleinteilen absieht)

Eins vorweg: Ob mein Workaround eine Dauerlösung sein wird kann ich noch nicht sagen. Es ist auch konstant ein Fehlercode (P0230) im Steuergerät hinterlegt, jedoch leuchtet die Motorkontrollleuchte (MKL) nicht. Somit ist die nur über das Diagnosegerät ersichtlich.
Ich für meinen Fall werde den Workaround solange verwenden, bis ich kostengünstig an ein Ersatzsteuergerät gelangen kann.

Die eigentliche Abhilfe besteht nun darin, am Kraftstoffpumpenrelais den Massekontakt des Sekundärstromkreises, welcher normalerweise durch das Steuergerät bereitgestellt wird, direkt auf Masse zu legen.
Hierzu muss man erst mal das Relais in seiner Halterung ausfindig machen. Im Falle des Merivas war hierzu die Demontage des Scheibenwischers und der Abdeckung zwischen Spritzschutzwand und Windschutzscheibe notwendig. Nun lässt sich auf der Fahrerseite recht weit hinten im Freiraum unter der Windschutzscheibe ein Kasten ausfindig machen der mit drei Schrauben (Torx T25) verschlossen ist. Nun sind kleine, geschickte Kinderhände gefragt... Wenn man es nun geschafft hat den Deckel des Relaiskastens aus der Öffnung heraus zu bekommen, leuchten einem dann einige Relais entgegen. Wir interessieren uns nun um das zweit oberste lilafarbenen Relais auf der linken Seite des Relaiskastens. Die linke Reihe der Relaishalterungen lässt sich auch durch einen Klips am oberen Ende etwas lösen um an die Kabelverbindungen zu gelangen. Wen man nun auf den Sockel des Kraftstoffpumpenrelais schaut ist der linke Kontakt derjenige den wir nun manuell auf Masse legen müssen. Für einen geübten Schrauber sollte dies kein größeres Problem sein. Ich habe mit Hilfe eines Kabelabzweigers (umgangssprachlich Stromdieb genannt) und einer 0,75 mm² Litze und einer Ringöse die Verbindung zum Kotflügelmassepunkt direkt neben der Batterie gelegt. Das Ganze noch schnell mit ein paar Kabelbindern arretiert und zusammengebaut!
Nun kam der spannende Moment des Tests. Als jedoch nach 25 Minuten Leerlaufbetrieb mit immer mal wieder Phasen von erhöhter Drehzahl der Motor weiterlief wurde der Eingriff als erfolgreich gewertet!

Ich habe noch ein paar Bilder zur Veranschaulichung des Aufbaus anbei:
Last Update: 24-Jun-2012
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