Feierliches Gelöbnis - 29-Nov-2007

Er war gekommen. Der Tag, der nach altem Brauch dafür vorgesehen war, dass wir als Rekruten uns unserer Verantwortung und dem eigentlichen Sinn unseres militärischen Daseins bewusst werden sollten.
Begonnen hat das Ganze jedoch recht ruhig. Wir marschierten mit der kompletten Batterie nach Kusel ein, um dort um 8:00 Uhr an einem extra für uns veranstalteten Militärgottesdienst teil zu nehmen. Zurück in der Kaserne wurden uns die letzten organisatorischen Dinge mitgeteilt, und wir hatten den Tag über größtenteils zur freien Gestaltung offen. Einige Termine, wie z. B. das Willkommensantreten, waren jedoch vorgegeben.
Es war ein Tag, an dem Freunde und Angehörige einen Einblick in unser Leben als Soldat und die Bundeswehr erhalten sollten. So zeigte sich die BW von ihrer besten Seite. Stellte ihr neustes Großgerät, wie die Panzerhaubitze 2000, aus, präsentierte ein Teil ihres Handwaffenarsenals und wollte die Besucher mit einem Wettkampfschiessen im Simulator von ihren modernen Ausbildungsmethoden überzeugen. Doch all dies bringt nur wenig Einblick in das Leben als Soldat. Wie sollten unsere täglichen kleine Probleme unseren Eltern nahe gebracht werden? Richtig, mit dem Organisationstalent der Bundeswehr!
Die Steaks und Suppen für die Verpflegung waren abgezählt, im voraus bezahlt und über Essenskärtchen fest zugeordnet. Selbst der Bund war so schlau und hatte einige Portionen mehr geordert. Doch es passierte trotzdem! Die Steaks gingen aus, die Leute mussten zwangsweise auf Erbsensuppe umsteigen, bis diese auch erschöpft war. Nur wie konnte das sein? Nicht nur, dass ja alles abgezählt war, nein auch waren viele Essensmarken nicht eingelöst worden, da eingeplante Verwandte nicht erscheinen konnten! Auf jeden Fall wurde somit doch recht gut vermittelt, woran es beim Bund scheitern wird, wenn es mal notwendig sein sollte.
Nachmittags fand dann das eigentliche Gelöbnis auf dem Sportplatz einer Patengemeinde statt. Der Bürgermeister und der stellv. Batallionskommandant hielten ihre Ansprache, wir lernten zum ersten Mal unseren eigentlichen Batteriechef kennen und irgendwann standen nun knapp 150 Rekruten auf dem windigen und feuchten Platz und verkauften mit den Worten "...das Recht und die Freiheit unseres demokratischen Staats tapfer zu verteidigen!" unsere Kampfkraft offiziell für mindestens 9 Monate an die Bundeswehr.
Anschliessend ging es ins verlängerte Wochenende nach Hause. Ich möchte mich auch an dieser Stelle noch einmal bei Marcel für sein Interesse und seine Teilnahme bedanken, auch wenn es mit der Absprache nicht ganz geklappt hat.
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